Geschichte unserer Provinz

Die Dominikaner-Provinz Teutonia ist eine der ältesten Provinzen des Predigerordens und wurde vermutlich 1221, also im Todesjahr des hl. Dominikus, gegründet. Im selben Jahr kamen die ersten Dominikaner nach Köln und ließen sich dort nieder, nachdem zuvor schon eine Niederlassung in Friesach (Kärnten) gegründet worden war. Der Kölner Konvent sollte schon bald zu einem wichtigen intellektuellen Zentrum des Dominikanerordens werden, an dem so bedeutende Gelehrte wie Albertus Magnus und Meister Eckhart wirkten.

1226 fand das erste Provinzkapitel der Teutonia statt. In den folgenden Jahrzehnten breitete sich der Dominikanerorden im deutschsprachigen Raum so rasch aus, dass die Provinz 1303 geteilt wurde: Die nördlichen und östlichen Konvente wurden zur neuen Provinz Saxonia zusammengeschlossen. In der Reformation wurden die meisten Konvente der Saxonia aufgelöst; die übrigen kamen 1608 wieder an die Teutonia zurück.

Eine schmerzhafte Zäsur bedeutete dann die Säkularisation: Ab 1789 wurden nämlich nach und nach alle Häuser und Konvente der Brüder enteignet und aufgehoben. 1805 wurde ein letztes Provinzkapitel abgehalten. Die fast 600-jährige Tradition der Teutonia kam damit an ihr vorläufiges Ende.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten die Dominikaner nach Deutschland zurückkehren. 1860 wurde ein erster Konvent in Düsseldorf gegründet; wenige Jahre später erfolgte die Wiedergründung des Berliner Konventes. Doch der Neuanfang war schwer und kam nur langsam voran: Im Kulturkampf mussten die Brüder erneut Deutschland verlassen. Sie gründeten im niederländischen Venlo eine katholische Schule, aus der zahlreiche Ordensberufungen hervorgingen. Für die weitere Entwicklung des Dominikanerordens in Deutschland war diese Schulgründung der entscheidende Wendepunkt. Denn die hohen Eintrittszahlen schufen nach dem Kulturkampf die Voraussetzung für die Wiedergründung der Dominikaner-Provinz Teutonia, die 1895 erfolgte. 1911 erteilte das Oldenburgische Kultusministerium den Dominikanern die Erlaubnis, in Vechta eine weitere Privatschule zu errichten – sie besteht bis heute. Die hohen Eintrittszahlen zwischen den beiden Weltkriegen ermöglichten zahlreiche Neu- und Wiedergründungen in ganz Deutschland. So konnte 1934 in Walberberg bei Brühl eine eigene Hochschule errichtet werden, von der nach dem Zweiten Weltkrieg bedeutende gesellschaftspolitische Impulse ausgingen. 1939 wurden die süddeutschen Konvente in Augsburg, Freiburg im Breisgau und München mit den österreichischen Niederlassungen zu einer süddeutsch-österreichischen Provinz zusammengeschlossen. In Leipzig konnte nach dem Wendejahr 1989 ein Klosterneubau samt Gästehaus in Angriff genommen und 1998 eingeweiht werden. Dem Ordensauftrag entsprechend engagieren sich die Dominikaner der Provinz Teutonia bis heute in der Seelsorge, Wissenschaft und Bildungsarbeit und suchen nach zeitgemäßen Formen der Predigt und Glaubensverkündigung.

Mehr Informationen zu unserer Ordensprovinz finden sie hier: dominikaner.de